Mittwoch, 28. Januar 2009

Ideengeschichte über den Korporatismus bzw. über dessen Überwindung durch den Liberalismus sowie über den Marxismus aus liberaler Sicht

Wie der diesem Beitrag vorangegangenen Beschrieb zur Politik von Höllensturz bei der Themenauswahl zu entnehmen ist, soll vermehrt wieder diversifizierter über die Welt und die antagonistischen Interessen der Gesellschaften und Individuen geschrieben werden. Dies mit dem hehren Anspruch, die widersprüchlichen Verhältnisse zu benennen und aufzuheben. Oder anders formuliert: Die Dialektik der Ideenwelten von ihrem Ursprung bis zur Gegenwart, mit dem Ziel, sie in einer postkapitalistischen Vergesellschaftungsform, die libertär oder kommunistisch im antideutschen Sinne sein könnte, erfahrbar zu machen (oder so).

Dass Höllensturz daran vermutlich scheitern wird: geschenkt. Dass Höllensturz sich dabei auch zukünftig in Widersprüchen verheddern wird: geschenkt.

Zu einem dieser Widersprüche gehört es sicherlich, dass Höllensturz zur Erreichung dieser terminalen Werte auf merkwürdige, wenn in manchen Fällen nicht gar gegensätzliche instrumentelle Werte setzt. So ist die Höllensturz-Redaktion beispielsweise dem Liberalismus eher wohlwollend gesinnt. Mittels der Selbstattribuierung des Autors als marktliberalen zionistischen marxistischen Neocon verliert diese scheinbare Unvereinbarkeit von terminalen und instrumentellen Werten jedoch hoffentlich ein wenig an Aufklärungsbedarf (allerdings führt diese Charakterisierung gleichzeitig auch zu einem partiellen Verlust an Glaubwürdigkeit, schon klar..).

Es soll nun wieder einmal auf einen Artikel aus der 'Neuen Zürcher Zeitung' verwiesen werden, der im gestrigen Feuilleton erschienen ist. Der Autor jener Zeilen ist Robert Nef, Präsident des Stiftungsrates des Liberalen Instituts (Zürich) und Mitherausgeber der 'Schweizer Monatshefte', auf die Höllensturz bei den Links verweist. In jenem Text befasst sich der Autor mit der Idee des Korporatismus aus liberaler Sichtweise. Dass diese aus liberalen und sozialistischen Wirtschaftsmodellen bestehende Mischform trotz ihrer besonders im deutschsprachigen Raum eher negativ besetzten Bedeutung in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise - in denen gigantische staatliche Zuschüsse für die schlingernde Wirtschaft, Verstaatlichungen ehemals erzkapitalistischer Akteure wie z.B. Banken und die Staatsgläubigkeit plötzlich wieder politisch opportun erscheinen - vermehrt wieder als Lösungsmodell gepriesen wird, überrascht kaum. Robert Nef schildert in seinem Artikel die Möglichkeiten und Grenzen des Korporatismus.

Ein anderer Artikel las der Autor dieser Zeilen im März des letzten Jahres auf dem Rückflug von Palma de Mallorca nach Zürich in der 'Welt am Sonntag'. Der Autor von 'Wider die Totalverblödung - Für und gegen alles und jeden', ein Blog, auf das bei Höllensturz ebenfalls verlinkt wird, hat sich einmal über folgendes Zitat aus dem 'Welt'-Artikel enerviert: "Karl Marx' Erben sind aber weder französische Salonmarxisten noch deutsche Postkommunisten. Vor allem amerikanische Neocons und europäische Bürokraten haben sich einiges abgeschaut."

Es handelt sich um einen Artikel darüber, was von Karl Marx "wirklich" übrig geblieben sei. Verfasst wurde der durchaus lesenswerte Artikel über die Ideengeschichte des Marxismus von Alan Posener, einem Autor, der - nebst seinem Engagement bei der 'Welt' - auch für die 'Achse des Guten' schreibt - dies eine Plattform, auf die Höllensturz in seiner Linkliste ebenfalls ausdrücklich hinweist.

Dies sind also 2 Texte, welche die Ideengeschichte des Korporatismus bzw. über dessen Überwindung durch den Liberalismus sowie den Marxismus aus liberaler Sicht zum Inhalt haben. Mögen sie ein wenig Licht in die Dunkelheit der Widersprüche bringen.

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