Mittwoch, 7. Januar 2009

"Das „Kana-Massaker“ der Hamas?"

Vor dem Hintergrund des tragischen Ereignisses von gestern, als die IDF offenbar das Feuer erwiderten und dabei neben Hamas-Terroristen, die von einer Uno-Schule aus israelische Soldaten beschossen haben, wohl auch mehrere Zivilisten getroffen haben, nimmt der internationale und diplomatische Druck vor allem auf Israel zu. Die aktivistischen Politiker, allen voran der umtriebige französische Staatspräsident Sarkozy, wollen ihre oftmals bloss auf die Wählergunst und Fundierung der eigenen Machtposition ausgerichtete vermeintliche Problemlösungskompetenz in den Gaza-Krieg einbringen, was zwar, wenn der Hebel an der richtigen Stelle (lies: bei der Hamas) angesetzt würde, nicht per se verkehrt sein muss.

Den ritualisierten Verurteilungsmustern, die seltsamerweise immer dann einsetzen, wenn die IDF - als Garantin der Sicherheit des demokratischen Rechtsstaates Israel und seiner Bürger - ihren Auftrag nicht nur theoretisch, sondern und vor allem in der Praxis wahrnehmen, haftet etwas Ungutes, ja zumeist etwas latent Ressentimentgeladenes an. Ist es abwegig zu vermuten, dass die sogenannte Weltgemeinschaft immer dann besonders laut aufheult, wenn sich Israel - also der jüdische Staat - in Zeiten des Krieges befindet? Ist es nicht merkwürdig, dass andere blutige und tragische Kriege der Gegenwart, etwa in Darfur, etwa an der kongolesisch-ugandischen Grenze oder etwa in Sri Lanka, in der Regel für die Uno und die Staatengemeinschaft wenn auch vielleicht nicht unbedingt von geringerer Bedeutung, so doch zumindest von geringerer Publizität sind? Was sind die Gründe dafür?

Natürlich ist Krieg etwas Fatales - etwas, wo "(...) im Wesentlichen «ganz normale» Angestellte, Lehrer, Handwerker und Facharbeiter – unter dem Einfluss der Umstände – dem Druck der militärischen Organisation, der Legitimation durch Ideologie und Befehle von oben, der Bereitschaft der Kameraden, Schiessbefehle gegen Zivilisten auszuführen, der Angst, die Zugehörigkeit zur Gruppe zu verlieren – zu Massenmördern wurden, ohne dazu gezwungen worden zu sein. Auch aus den Genoziden in Rwanda, Bosnien, Kambodscha und aus vielen weiteren Konflikten wird berichtet, wie unter dem Druck der Kriegssituation die persönliche Ethik schwindet, der «Gegner» oder die Opfer nicht mehr als Menschen betrachtet werden und Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern, sogar Gewöhnung an den Akt des Tötens möglich wird." (Zitat von Kurt R. Spillmann)

Nun trifft jedoch genau diese Beschreibung auf die IDF vielfach kaum zu, da sie diejenigen Streitkräfte sind, die am meisten auf humanitäre Standards Rücksicht nehmen. Es wäre mir jedenfalls nicht bekannt, dass eine Armee - mit Ausnahme der US Army vielleicht - vor Beginn der jeweiligen Einsätze die Zivilbevölkerung mittels Flugblättern, Anrufen und SMS auffordert, das Gebiet zu verlassen. Auch darf man in diesem Krieg nicht vergessen, wer ursächlich dafür verantwortlich ist: Nämlich die Hamas, die am 19. Dezember den auslaufenden Waffenstillstand einseitig nicht wiederverlängert hat und seither, aber auch bereits vorher, Hunderte von Rakten und Granaten auf israeliches Gebiet gefeuert hat - dies notabene meistens aus zivilen Einrichtungen wie z.B. Uno-Schulen.

Der zunehmende Druck auf Israel beruht einmal mehr auf falschen Prämissen. Nicht die hauptsächlich gegen radikal-islamistische Terroristen vorgehende IDF nehmen bewusst kalkulierend und kaltblütig Zivilisten ins Visier, sondern die Hamas, die - wenn sie denn könnte und nicht von der IDF daran gehindert würde - möglichst viele israelische Zivilisten töten möchte und darüber hinaus die palästinenische Zivilbevölkerung als Geisel für ihren eliminatorischen Antisemitismus genommen hat. Lizas Welt fragt daher zu Recht, ob es sich beim gestrigen zweifellos tragischen Ereignis etwa um das "Kana-Massaker der Hamas" handele? (Quelle)

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