Samstag, 21. Februar 2009

werden jetzt die weltweiten 'steueroasen' trockengelegt?

etwas lakonisch gefragt: sollte man vor dem hintergrund der jüngsten unerwarteten wendungen in der causa irs vs. ubs nun annehmen, da das schweizer bankkundengeheimnis zunehmend durchlöchert und wohl bald auch die schweizer 'steueroase' zusehends trockengelegt wird, dass die weltweiten bankgeheimnisse, also der schutz des individuums in geldfragen vor einem allzu neugierigen staat, nicht mehr gewährleistet werden und dass 'steueroasen' von den leider mächtigeren 'steuerwüsten', bei denen sich der prozess der wüstenbildung angesichts permanenter haushaltsprobleme und schuldenwirtschaft ständig fortsetzt, verdrängt werden?

was passiert nun mit folgenden 'steueroasen': andorra, anguilla, antigua und barbuda, aruba, bahamas, bahrain, barbados, belize, bermuda, britische jungferninseln, cayman-inseln, kanalinseln, cookinseln, dominica, dubai, gibraltar, grenada, hongkong, irland, insel man, jordanien, jungferninseln, libanon, liberia, liechtenstein, luxemburg, macao, malediven, malta, marshallinseln, mauritius, monaco, montserrat, nauru, niederländische antillen, niue, panama, samoa, seychellen, st. kitts und nevis, saint lucia, st. vincent und die grenadinen, singapur, tonga, turks- und caicosinseln, vanuatu und schliesslich zypern?

was passiert mit dem bankgeheimnis in der schweiz, in luxemburg, in österreich, in belgien?

das problem des gewiss strafrechtlich zu verfolgenden steuerbetrugs (die steuerhinterziehung ist, zumindest nach geltenden schweizer gesetzen, ein anderer fall) wird wohl angesichts dieser auflistung von all den 'steueroasen' nicht gelöst, sondern nur verlagert. aber in zeiten, wo vermehrt wieder der protektionismus als ernsthafte lösung für die wirtschaftskrise propagiert wird ('buy american', die stützungs- und konjunkturpakete in den usa für die banken und die autoindustrie bzw. für die wirtschaft, die französische wirtschafts- und fiskalpolitikimitation, dasselbe trauerspiel in deutschland und england), beginnt steuergünstigeren und tendenziell, trotz allgegenwärtigem staat, eher liberal verfassten gesellschaften ein kalter wind entgegen zu blasen. das zeitalter der staatsgläubigkeit, des misstrauens gegenüber dem mündigen bürger und der ausufernden staatsausgaben, das bereits seit längerem begonnen hat, scheint sich vor dem hintergrund der globalen finanz- und wirtschaftskrise zu beschleunigen. statt weltweit auf 'steueroasen', sprich: auf eine attraktive steuergesetzgebung hinzuarbeiten, was sicherlich reichlich illusorisch ist, sollen die bestehenden 'steueroasen' auf das trostlose niveau der expansiven 'steuerwüsten', sprich: der unattraktiven und misstrauen fördernder steuersysteme, die einen gigantischen umverteilungsapparat finanzieren, hinunter nivelliert werden.

im endeffekt sollte der staatstragende kapitalismus ohnehin überwunden werden..

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