Mittwoch, 4. Februar 2009

Der der friedensbewegten Volksgemeinschaft sowie der Uno inhärente Antisemitismus ist zum Kotzen

Der Bürgerkrieg in Sri Lanka müsste eigentlich Anlass genug sein, um die Friedensbewegung zu mobilisieren, denn in Sri Lanka geraten offenbar Spitäler ins Visier der Streitkräfte, Zivilisten kommen offenbar um und die srilankische Regierung verbietet sich offenbar jegliche Kritik, was auch darin zum Ausdruck kommt, dass im Bürgerkriegsgebiet offenbar keine Medien zugelassen sind. Aber da in Sri Lanka keine Juden involviert sind, gibt es für die Palästinafreunde und die Friedensgemeinschaft keinen Anlass, demonstrieren zu gehen. Oder wie Henryk M. Broder konstatiert:

"Würde der Boden der deutschen Geschichte bis nach Colombo reichen, gäbe es in Deutschland längst Demos, deren Teilnehmer “Wir sind alle Tamil-Tiger!” und “Singhalesen sind Faschisten, morden Kinder und Zivilisten!” schreien würden. Aber solche Demos gbt es nicht und nicht einmal Norbert Blüm, die rheinische Stimmungskanone, hat jemals eine Rede zugunsten der Tamilen gehalten, die er mit den Worten “Gerade wir als Deutsche...” eingeleitet hätte. Auch auf einen Essay von Ekel Alfred ("Warum ich Sri Lanka kritisiere") warten wir bis jetzt vergeblich. Man weiss wenig über derzeitige Offensive der Regierungsarmee, weil sie keine Journalisten ins Kampfgebiet lässt, fest steht nur, dass Zivilisten zu Schaden kommen, ohne dass sich das Weltgewissen regen würde. Keiner schreit “Death to the Sri Lankans!” und kein spanischer Richter leitet ein Verfahren wegen Kriegsverbrechen kein. Das haben die Tamilien davon, dass sie in einer Gegend leben, in der es keine Juden gibt." (Link)

Oder siehe auch hier:

"Es geschah nicht in Palästina ... - ... und Zionisten waren auch nicht dabei. Deswegen gehen die Zombies von der “Friedensbewegung” nicht auf die Straße, deswegen fällt dem Udo, dem Norbert, dem Rupert nix ein. Auch von Norman hört man nix. Ja, so ist das mit den Palästina-Freunden. Nicht, dass ihnen die Palästinenser leid täten, sie haben nur was gegen die Juden." (Link)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das ist in der Tat ein Problem, dass Konflikte in denen Israel oder die USA involviert sind für Empörung sorgen, obwohl sie an Opferzahlen gemessen unbedeutend sind. Interessant war auch das Medienecho z.B. zum Schuhwurf gegen den chinesischen Staatspräsidenten, der ihn bestimmt mehr verdient hat als der Onkel Bush, was die Tat aber noch lange nicht rechtfertigt. Berichteten doch die meisten Medien darüber, jedoch im viel kleineren Masse als noch über den Vorfall im Irak. Auch die "Friedensprediger", womit ausdrücklich die gemeint sind, die die Offensive Israels verurteilten, und sich der Rechtfertigung antisemitischer Äusserungen bedienten, im Indienet schwiegen. Aber eigentlich sind Antiamerikanismus, der natürlich auch im "Nahostkonflikt" zutragen, und Antisemitismus altbekannte Phänomene. Schade, dass sie dennoch auftreten.

Geniesse deinen Aufenthalt in Fernost.

Antagonist hat gesagt…

Vielen Dank. Ich geniesse den Urlaub in Fernost sichtlich, auch wenn ich nicht umhin kann, auf das Verfassen von Beiträgen für Höllensturz zu verzichten..

Die Wahrnehmung von bewaffneten Konflikten, mithin Kriegen, folgt in der westlichen Öffentlichkeit tatsächlich einer seltsamen, aber denkbar einfachen Logik:

Kriege der USA und Israel = böse und schlecht

Kriege Somalias, der Demokratischen Republik Kongos, des Sudans, Nigerias, Ugandas, Sri Lankas, der Bürgerkrieg islamischer Fanatiker im Irak, der Bürgerkrieg auf den Philippinen, der Hungerkrieg des nordkoreanischen Regimes gegenüber seiner Bevölkerung, die Unterdrückung in Burma, der Krieg Mugabes in Zimbabwe gegen die Zivilbevölkerung, die indisch-pakistanischen Streitigkeiten in Kaschmir = unerhebliche Auseinandersetzungen, zu denen man entweder eisern schweigt oder aber in denen man selten mit derselben Vehemenz Stellung bezieht

Vergleiche hierzu eine kurze Auflistung der Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen seit dem Ende des 2. Weltkrieg, bei welcher der israelisch-arabische Konflikt lediglich an 49. Stelle geführt wird, was die Weltöffentlichkeit dennoch nicht anficht, obwohl bei ihr "der agitatorische Aufwand im umgekehrten Verhältnis zur Stichhaltigkeit des Arguments steht." (Zitat von Matthias Küntzel)

http://www.danielpipes.org/4990/arab-israeli-fatalities-rank-49th

Dass die Weltöffentlichkeit im Lichte dieser Fakten dennoch mit Eindringlichkeit und Schmackes Israel verurteilt, obwohl Israel der einzige demokratische Rechtsstaat im Nahen Osten ist und sich den freiheitlichen Idealen des Westens ungleich mehr verpflichtet fühlt als jedes arabische Regime, ist wohl mit Verweis auf ein Zitat Didier Défagos zu erklären: "Aus der Masse entsteht Kraft." Eine Kraft, die dazu führt, sich zum Fürsprecher der vermeintlich schwächeren Opfer israelischer oder US-amerikanischer Kriege emporzustilisieren und um der geballten Feuerkraft jener Streitkräfte die geballte Kraft der empörten öffentlichen Meinung entgegenzusetzen.

Dass der Antisemitismus, der vor allem auch in der Masse sein Vernichtungspotenzial bewiesen hat, auch schon immer eine Kraftmeierei der unappetlichen Sorte gewesen ist, muss an dieser Stelle wohl nicht weiter erläutert werden.

Zudem: Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Antisemitismus sind vewandte Phänomene. Dies erklärt unter anderem auch, weshalb diese drei Phänomene als Klammer, die bestimmte Teile der Linken mit bestimmten Teilen der Rechten zusammenhält - funktioniert.