Donnerstag, 5. Februar 2009

Eine bekannte Argumentationslinie

Einem Bericht des ZDF und der 'New York Times' zufolge, soll Aribert Heim, der vom Simon-Wiesenthal-Center in Jerusalem als der meistgesuchte nationalsozialistische Kriegsverbrecher geführt worden ist, bereits seit 1992 tot sein.

Ausgerechnet der anti-israelische 'Tages-Anzeiger' berichtet nun ausführlich über diese Meldung. Derselbe 'Tages-Anzeiger', in dessem Diskussionsforum oftmals von Lesern stammende antisemitische Hetzschriften qua 'Kommentare' veröffentlicht werden.

Im 'Tages-Anzeiger'-Artikel heisst es: "Neben seinen Spaziergängen durch Kairo arbeitete der Arzt Nachmittage lang an seinen nazistischen Studien. Er schrieb Essays, in denen er behauptete, Antisemitismus könne es per definitionem nicht geben, weil die meisten Juden nicht semitischer Abstammung seien."

Aribert Heims Argumentationslinie kommt einem anlässlich des Gazakrieges sehr bekannt vor. Genau dieses Argument konnte man letztens selbst in angesehenen Medien, zumeist in den Leser-Kommentaren, immer und immer wieder lesen. Meistens wurde dieses 'Argument' dann bemüht, wenn ein Diskussionsteilnehmer mit dem Vorwurf konfrontiert wurde, dass er aufgrund seiner über das zulässige Mass an 'Israelkritik' hinausgehenden Ressentiments aufpassen müsse, nicht als Antisemit zu gelten. Die dergestalt Kritisierten wiesen diese Vorwürfe natürlich allesamt kategorisch von sich, und gelegentlich tatsächlich mit dem Verweis auf die Argumentationslinie Aribert Heims. Dass sie sich dabei in einem gefährlichen argumentativen Dunstkreis von nationalsozialistischer Wissenschaftslüge und angeblich wohlfeiler 'Israelkritik' bewegen, war ihnen vermutlich nicht bewusst.

Keine Kommentare: