Samstag, 8. November 2008

Josef Zisyadis, der Nationalrat der PdA, zusammen mit anderen auf einem Narrenschiff

Als im August das erste Narrenschifff in den Hafen von Gaza-Stadt segelte, konnte man ja noch meinen, dass es sich dabei um 'Friedensaktivisten' handele, die sich zwar in an Naivität kaum zu überbietender, identitärer altlinken Selbstvergewisserung üben, in der ein Antizionismus manifest wird, die jedoch ansonsten auf ihrem Kutter im Meer der geschichtsphilosophischen Bedeutungslosigkeit herumtreiben.

Inzwischen scheint aber das Ticket Larnaca - Gaza-Stadt über den Seeweg insbesondere bei linken, mitunter gar kommunistischen, Parlamentariern steil an Popularität zu gewinnen. So war auf dem jüngsten Segeltörn unter anderem der Schweizer Parlamentarier Josef Zisyadis - Nationalrat der kommunistischen Partei der Arbeit (deren Ideologie allerdings im traditionellen ML-Duktus formuliert wird, die also dem orthodox ausgelegten Marxismus anhängen) - zugegen.

Dass diese Aktion nicht mehr viel mit fortschrittlichen, ja eventuell gar kommunistischen Idealen, die, wie man meinen könnte, von Josef Zisyadis angstrebt würden, gemein hat, beweisen auch die Leser-Kommentare, die der Tages-Anzeiger, ohnehin die andere, schlechtere Zeitung aus Zürich, veröffentlichen liess. Der Kritik und Aktion der 'Aktivsten', die von den Tages-Anzeiger-Lesenden affirmiert werden, liegt doch eher eine antizionistische, lies: antisemitische Ideologie zugrunde.

(Btw: Für eine (na ja: revolutionäre) Selbstentfaltung und Selbst-Entwertung des Menschen im Zeichen eines je freien und individuellen Zusammenwirkens der Individuen auf gesellschaftlicher und ökonomischer Ebene ist nun evident geworden, was eigentlich bereits vorher offensichtlich war: Josef Zisyadis ist als Kommunist kein Verbündeter in einem postmarxistischen Projekt, das sicherlich die Emanzipation des Individuums aus dem herrschenden kapitalistischen Verwertungsimperativ zum Ziel hat, gleichzeitig und vor allem aber auch das Existenrecht Israels und die Sicherheit aller jüdischen Menschen in Israel und weltweit zu garantieren hat.)

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