Sonntag, 26. Oktober 2008

Des Kapitalismus' Systemfehler, eine Kritik der fröhlich Urständ feiernden Kapitalismuskritik sowie eine Verortung des Begriffes 'Steuerzahler'

Der Titel des Beitrags verspricht vielleicht gar etwas viel auf einmal. Gut, dass dabei aber auf zwei externe Artikel verwiesen wird..

Zum mittleren Teil des im Titel Angesprochenen - zur Kapitalismuskritik für Arme nicht nur in den Mainstream-Medien, die zur Zeit fröhlich Urständ feiert: Unterstützung in ihrem medialen Feldzug gegen 'gierige', 'schamlose' 'Abzocker', formerly known as Manager, finden die Mainstream-Medien zur Zeit bei den Populisten jedwelcher politischer Couleur. Christian Levrat, der Präsident der Sozialdemokraten zum Beispiel, auch er ist, wir erinnern uns an Hugo Fasel, ein Freiburger, entpuppt sich dabei als gans besonders populistischer Politiker, der einfache und daher vermutlich untaugliche Lösungsvorschläge anpreist. Schliesslich läuft es bei den Sozialdemokraten angesichts ihrer Fokussierung auf die 'Realwirtschaft', die es vor den Auswirkungen der 'Finanzwirtschaft' zu schützen gälte, vermutlich auf eine Unterscheidung zwischen 'raffendem' und 'schaffendem' Kapital hinaus - strukturell antisemitisch motivierte Kapitalismuskritik nennt man sowas auch.

Zum ersten Teil des im Titel Hingewiesenen - des Systemfehlers des Kapitalismus - verweise ich auf einen Artikel zum Thema Finanzkrise aus marxistischer Sicht. In gewissen Punkten stimme ich mit dem Artikel nicht überein (so zum Beispiel bei folgender Textpassage: "Daß der kommende Untergang des Kapitals im Nervenzusammenbruch, als suizidaler Amoklauf einiger (viel zu weniger) seiner Funktionäre sich antizipiert: das ist gar nicht so übel – schade nur, daß die Charaktermasken des Kapitals in ihrer Mehrheit so empfindsam nicht sind, als daß man auf die Schirrmachers Ackermanns, Merkels hoffen dürfte." Dies ist starker Tobak..), aber er ist jedenfalls viel ehrlicher und kritischer als die übliche linke Empörungs-Kapitalismuskritik.

Inzwischen werden Bonuszahlungen an Manager ja bereits sogar vom FDP-Präsidenten Fulvio Pelli kritisiert. Vor einigen Jahren, anlässlich des Beispiels Mannesmann und der Millionenabfindungen, hatte Oskar Lafontaine, populistischer vermögender Co-Parteichef der Partei 'Die Linke', Manager noch als organisierte Kriminelle bezeichnet. Dazumals wurde er noch belächelt. Heute klingen die bitteren Klagen von sich selbst 'liberal' nennenden Politikern wenn nicht genau gleich, so doch zumindest sehr ähnlich. Dies scheint mir eine gefährliche Entwicklung zu sein.

Als Alternative zum momentanen Spätkapitalismus halte ich es nach wie vor wie die 'Initiative Sozialitisches Forum' im vorhin verlinkten Artikel: "Wir empfehlen die revolutionäre Selbst-Entwertung der Menschheit durch die staaten- und klassenlose Weltgesellschaft, d.h. die Einheit der Vielen ohne Zwang. Das klingt hilflos und unpraktisch, ist es auch; aber es lügt nicht." Andere Konzepte wären aber auch ein anarcho-kapitalistisches oder ein libertäres System..

Zum dritten Teil des im Titel Angedeuteten verweise ich auf einen Artikel von Gerhard Schwarz (immer wieder er) zum Thema 'Steuerzahler' und wie er vor kurzem in den Medien emporstilisiert wurde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hast du schon hast du schon gehört das ist das Ende
Das Ende vom Kapitalismus – jetzt isser endlich vorbei

Vorbei vorbei vorbei vorbei vorbei vor-horbei
Vorbei vorbei vor vorbei vorbei
Jetzt isser endlich vorbei

Weißt du noch wir fuhren mit dem Sonnenwagen über das Firmament
Und wir pflückten das Zeug aus den Regalen aus den Läden
Und wir waren komplett
Weißt du noch wir regelten unsre Dinge übers Geld

Vorbei vorbei vorbei vorbei vorbei vor-horbei
Vorbei vorbei vor vorbei vorbei
Jetzt isser endlich vorbei

Weißt du noch
Wir hamm uns alle beschriftet und zogen immer weniger an
Weißt du noch als wir alle zuviel warn weißt du noch
Beschriftet und zuviel und unsre Bäuche unsre kaptialistischen Bäuche

Vorbei vorbei vorbei vorbei vorbei vor-horbei

Der Kapitalismus, der alte Schlawiner
Is uns lang genug auf der Tasche gelegen

Vorbei vorhorbei vorbei vorbei
Jetzt isser endlich vorbei

Is auch lang genug gewesen
Is auch lang genug gewesen

Hast du schon hast du schon gehört jetzt isser endlich vorbei