Sonntag, 19. Oktober 2008

Beni Thurnherr und die leider immer mangelhaftere Gesprächsführungskunst

Der geladene Gast vorhin im Sportpanorama unterschied sich zu den oftmals biederen und farblosen Randsportartsportlern angenehm (es handelt sich dabei nicht um Stéphane Lambiel, der zwar auch geladen war und der sich ebenfalls angenehm von den glamourfreien anderen Schweizer Sportlern unterscheidet). Kein Geringerer als Federer war als Gesprächspartner eingeladen worden. Als regelmässiger Sportpanorama-Zuschauer war dies natürlich ein ausserordentlicher Anlass. Trotz einigen humorfreien Bemerkungen Federers (oder zumindest: erstaunlich unlockerer Verärgerung über Medienberichte ob seinem Tief zu Beginn des Jahres 2008 bis und mit Wimbledon) habe ich auf genau diesen Gast relativ lange warten müssen. Und als er endlich auftritt, ist ausgerechnet Beni Thurnherr der Moderator. Erst siezt er Federer während des Gesprächs, dann sagt er ihm auf einmal 'du' - das Kurzzeitgedächtnis scheint nicht mehr so zu funktionieren, wie es sollte..Und dann erst der Gesprächsinhalt: Ich bin mir sicher, dass man mit Federer auch über andere Themen als über dessen Ernährung disktutieren könnte. Ein bisschen scheinheilige Medienkritik durfte ebenso wenig fehlen. Trotz der Feststellung, dass die 'Yellow Press' Federer Schritt für Schritt verfolgen würde, wollte er offenbar ein bisschen das Bedürfnis der Menschen nach Neuigkeiten aus dem Privatleben von Promis und Stars befriedigen, indem er auf das Thema Heiraten zu sprechen kam.

Daher: Beni Thurnherr soll bitte schön noch sein 'Benissimo' moderieren dürfen (und ab und zu auch mal ein 'Sport aktuell'), aber bitte nicht mehr mit den Top-Gästen reden..

Ein Lichtblick ist wenigstens, dass die Länderspiele inzwischen nicht mehr von Beni Thurnherr kommentiert werden (man erinnere sich nur an die abfälligen Kommentare über den Imperatör Fatih Terim - den Supertypen und Trainer der türkischen Nationalmannschaft - anlässlich der EM). Leider ist Sascha Ruefer bislang nicht viel besser..

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