Sonntag, 12. Oktober 2008

antifa ohne fa

die antifa ohne fa hat mal wieder - dies ist in zeiten, in denen ihr die geschäftsgrundlage - der faschismus - wegzubrechen droht, einigermassen erstaunlich - für unerfreuliche neuigkeiten gesorgt: sie nehmen mal schnell eine grundsätzlich apolitische, bei den urbanen stadtfreiburgern doch recht angesagte bar in freiburg auseinander. in der erklärung der antifaschistischen aktion, kommando nazifreie subkultur, die sinnigerweise auf dem bauchlinken netzwerk indymedia veröffentlicht wurde, deren unabhängige 'medienaktivisten' sich auch schon harschen antisemitismusvorfwürfen und der physischen drohung gegen jüdinnen und nichtjüdinnen ausgesetzt sahen ("Im Unterschied zu dem, was Einzelnen aufgrund einer Klage wegen Verstosses gegen das Antirassismusgesetzt droht, geht vom Antisemitismus eine reelle Existenzbedrohung aus. Indem Indymedia und deren FreundInnen dies nicht zur Kenntnis nehmen wollen, beweisen sie im besten Fall eine unglaubliche Unsensibilität gegenüber den Opfern der Shoah, und sind schon aus diesem Grund nicht als ‚die aufrechten VerfechterInnen des Antifaschismus' anzusehen, als die sie durch ihre FreundInnen nun dargestellt werde"), ist hingegen von einem akt tätigen antifaschismus die rede. dass die antifa ohne fa sich dabei als die eigentlich braunen horden entpuppt und auf fragwürdige art und weise privaten besitzt zerstört, kommt ihnen ob ihres fragwürdigen faschismusbegriffes nicht in den sinn. als ob ein paar besucher eines gothic-anlasses (sowie eine fragwürdige gothic-band), die zum teil "eigentlich bloss ihren fetisch ausleben wollen, ohne hintergedanken" (zitat von thedjsucks - eines beitragenden von indienet.ch) eine gefahr für die öffentliche ordnung darstellen würden oder als ob sie morgen die macht an sich reissen würden. das fragwürdige vorgehen der antifa ohne fa befeuerte eher das selbstverständnis der gothic-anhänger als unpolitische subkultur, die sich zwar in gewissen subgenres wie dem neofolk zwar bisweilen offenbar durchaus faschistoider symbolik zwecks distinktionsgewinn bedienen und zum teil auch fragwürdigen (evolutionären) konzepten anhängen, die strukturelle ähnlichkeiten zum faschismus oder gar zum nationalsozialismus aufweisen. fortschrittilicher antikapitalismus oder antifaschismus funktioniert jedenfalls anders. oder wie es schons, ein supertyp, in einer diskussion um einen thor steinar-shop in hamburg in einem anderen forum formulierte: "ja stimmt, wenn man eine aktionsform kritisiert und aufzeigt, dass solche aktionen außer der fundamentierung der eigenen identitären bauchlinken deppenposition und selbstvergewisserung nicht so wirklich was bringen, dann schaut man weg oder ist einfach nur dagegen. mensch, man muss doch was machen!"

die antifa ohne fa hat in ihrem wahnwitz die private party in einer okayen bar in freiburg vermutlich existenzialistisch gedeudet: die existenz geht der essenz voraus. die paar goth-subkultur-anhänger, die zum teil einen fragwürdigen naturbegriff pflegen und zum teil fragwürdige evolutionstheoretische konzepte reproduzieren, sind jedenfalls kaum eine gefahr durch ihre essenz, sie mussten wohl lediglich aufgrund ihrer existenz "bekämpft" werden.

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