Montag, 20. Oktober 2008

Über Fische einwickeln und Zeitloses

Die 'Weltwoche' hat sich zwar in ihrer jüngsten Ausgabe vertan, denn schon als sie am Donnerstagmorgen letzter Wocher im Handel erhältlich war, konnte man sie höchstens noch zum Einwickeln von Fischen verwenden. Auf der Titelseite prangte die steile These "la crise n'existe pas". Darunter hiess es: "Finanzkrise: Die Schweiz gewinnt. Grosse Entkrampfung. UBS und CS wieder auf dem Vormarsch". Keine paar Stunden später wurde das in diesem Ausmass kaum für möglich gehaltene Hilfspaket des Bundes und der Schweizerischen Nationalbank zur Stützung der UBS bekannt gegeben.

Dass die 'Weltwoche' dennoch trotz lange vergangener Zeiten aktuelle Sachverhalte publiziert, wurde ein paar Wochen zuvor klar. In der Ausgabe 38/08 wurde ein Artikel veröffentlicht, der das Wirken der Achtundsechziger ähnlich kritisch wie Götz Aly, der ehemalige Achtundsechziger, deutet. So schält der Autor zum Beispiel die unsinnigen Widersprüche der angeblichen Marxisten heraus, die unter anderem antisemitische Diktatoren offen unterstützten und unterstützen, die - wie im Falle Daniel Vischers - nach wie vor offen dem antisemitischen Vernichtungswillen verpflichteten Mörderbanden ihre Sympathien versichern und die nicht zuletzt vielfach - trotz anderslautender Losung - Machos der unsympathischeren Art gewesen sind. Man mag zwar der sogenannten 'Neuen Linken' in gewissen gesellschaftlichen Bereichen durchaus zu Gute halten, dass sie verkrustete patriarchale Strukturen partiell aufgeweicht hat - doch in weiten Teilen war bei vielen Progressiven das Wenigste fortschrittlich.

Leider ist der Artikel nicht direkt verlinkbar, so dass ich ihn nun mittels copy & paste im Blog 'Höllensturz' wiedergebe.

"Die Achtundsechziger

Zwangsbefreiungen aller Art
Von Peter Keller

Gerne rühmen sich die Alt-68er für ihren noblen Kampf auf Seiten der Unterdrückten dieser Welt. Aber hinter dem Einsatz für die Frauenemanzipation oder die Befreiungsbewegungen verbarg sich oft eigennütziger Machismo, Diktatorenbewunderung oder notorischer Antisemitismus.

«Wir ficken mindestens zweimal am Tag, aber meistens dreimal oder viermal und im Sommer noch mehr.» Was hier klingt wie eine RTL-2-Reportage vom Pornodreh ist offenbar Alltag in der Lebens- und Produktionsgemeinschaft (LPG) im waadtländischen Villeret. Die Kommune hat sich ab 1975 ganz der Aktionsanalytischen Organisation, gegründet vom notorischen Wiener Aktionskünstler Otto Mühl, verschrieben: gemeinsamer Besitz und freie Sexualität statt Privateigentum und monogame Zweierbeziehung. «In der AA-Kommune schläft jedefrau mit jedermann.»

Ein seltsamer Zwang befällt die Achtundsechziger: der Zwang zur Befreiung. Völker, Nationen, Afrika, die ganze Welt soll «befreit» werden. Und nebenbei auch die Frau. Bei ihr geht es - so wenigstens vermittelt es der 68er-Vordenker Wilhelm Reich - vornehmlich um die sexuelle Befreiung. Kaum zufällig sind es Männer, die diesen Ansatz nicht ganz uneigennützig entwickeln.

Dank sexuell befreiter Frauen und der Pille können die Herren Revolutionäre auch ohne spätere Verpflichtungen drauflosvögeln. «Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment», hiess der ziemlich eindimensionale Imperativ. Marx liefert wie immer den gerade benötigten Unterbau: Alles Privateigentum muss weg, also wird auch die Frau als früheres «Eigentum des Mannes» mit kollektiviert. Freie Sexualität, aber verordnet. In der LPG Villeret bestimmt ein «Fickplan, wer wann mit wem darf - oder muss», schreibt focus, das zu dieser Zeit wichtigste Szenemagazin der Neuen Linken.

Emanzipation sieht anders aus, doch passt die Proletensprache zum RAF-Jargon, in dem Andreas Baader seine Mitstreiterinnen bevorzugt als «Fotzen» titulierte. Dass die Achtundsechziger den Frauen zur Gleichstellung verhalfen, gehört jedenfalls zu den hartnäckigsten Gründermythen. Christiane Brunner, ehemalige SP-Präsidentin und damals Studentin an der Universität Genf, hält lapidar fest: «Die Frauen hatten in den Organisationen der Achtundsechziger nichts zu sagen. Sie waren gut dafür, den Kaffee zu machen, und fürs Bett.»

Die marxistische Linke - und sie dominiert die politische Linie - sieht im Feminismus eine «Version des bürgerlichen Individualismus». Statt am Kampf der Klassen teilzunehmen, würden die Frauen ihn spalten, sich in einem «Nebenwiderspruch» verheddern. Therese Weiler, Vertreterin der Revolutionären Marxistischen Liga, betonte 1975 ihre Differenzen mit den Feministinnen: «Sie befürworten zuerst den Kampf gegen den Mann und erst dann den Kampf gegen den Kapitalismus! Es ist unserer Meinung nach sehr wichtig, dass Frau und Mann zusammen gegen den Kapitalismus kämpfen.»

Die Frauenemanzipation musste sich erst einmal von der Neuen Linken emanzipieren. Das bestätigt indirekt auch die Poch-Mitbegründerin und spätere Nationalrätin Ruth Mascarin: «In den Progressiven Organisationen hatte ich erfahren, dass wichtige Entscheidungen oft in einem von Männern dominierten Diskussionszirkel besprochen wurden, zu dem ich keinen Zugang hatte.»

Entwaffnend ehrlich illustriert ein focus-Inserat aus dem Jahr 1973 den linken Machismo: «Englische Popgruppe namens ’The Dudes’ sucht Groupies zwecks Ferien- bzw. Tournéeunterhaltung. Wer kommt mit nach Italien und Sardinien? Jede Antwort mit Bild wird beantwortet. Alles inbegriffen. Chiffre 43/7305.» All-inclusive-Ferien à la 68.

Der Ruf nach «Befreiung» beflügelt die Achtundsechziger wie nichts anderes. Da sich die Arbeiter in den westlichen Staaten weder mit Marx noch Mao befreien lassen wollen, verlagert sich der Kampf: Nicht mehr Arm gegen Reich in Europa lautet der Gegensatz, sondern der «imperialistische» Norden gegen die unterdrückten «Massen» der südlichen Halbkugel. Am marxistischen Wesen soll die Welt genesen. Davon ist auch Jean Ziegler, Autor des Buches «Marx, wir brauchen Dich», überzeugt.

Mittagsschlaf mit Jean Ziegler

Allerdings verstand es Ziegler, seine ganz persönliche sexuelle Befreiung mit der Befreiung der Dritten Welt zu verknüpfen. Der kleine Uno-Beamte im Kongo der sechziger Jahre hatte es auf die «ausladenden Hüften» und die «violett schimmernde schwarze Haut» von Thérèse abgesehen. So hiess Zieglers Bedienstete vom Stamm der Tutsi, und der Befreiungstheoretiker wusste gut, was Abhängigkeitsverhältnisse wert sind: «Ich fragte Thérèse, ob sie mir beim Mittagsschlaf Gesellschaft leisten wolle. Lachend nahm sie meinen Vorschlag an.» Ganz ähnliche «Vorschläge» gehörten sicher zum Repertoire jener weissen Kolonialherren, die Ziegler sonst tief verabscheut.

«Der Kleinbürger will alles, nur nicht Kleinbürger sein.» Es scheint, als ob Ziegler dieses böse Wort Enzensbergers höchstpersönlich einlösen wollte. Auf die Welt kam der spätere Professor 1934 in Thun. Der Vater wirkte als Amtsrichter im beschaulichen Interlaken.

Der geborene Kleinbürger Hans Ziegler sagt sich los und konvertiert gleich mehrfach: vom Protestantismus zum Katholizismus, von der deutschen Sprache zur französischen, von der väterlichen SVP zu den Sozialdemokraten, vom feurigen Antikommunisten zum feurigen Marxisten. Aus Hans wurde Jean, und Jean begab sich nach Paris, studierte und begegnete Ernesto Che Guevara, der ihm gemäss eigener Legende den revolutionären Weg wies: Hier, in der Schweiz, müsse er kämpfen. In dieser Sechziger-Jahre-Fantasie bleibt Ziegler stecken.

Che Guevara hat als Polit-Ikone überlebt. Mit Guerilla-Käppi und wilder Frisur. Völlig ausgeblendet wird dabei die stalinistische Prägung des in Argentinien geborenen Arztes: die tödlichen Revolutionsgerichte in Kuba, seine Vision des Neuen Menschen, der notfalls durch Umerziehung und Arbeitslager geformt werden muss. Im Terror sieht der Berufsrevolutionär einen «wertvollen Faktor» gegen die Vertreter der unterdrückenden Klasse.

In mehreren Schriften verfasste Guevara Anleitungen zum bewaffneten Kampf. «Die Guerilla muss alle Organe und Institutionen vernichten, auf die sich das alte Regime stützte.» Die Revolution spiele in der Geschichte die Rolle eines Geburtshelfers, glaubte Guevara. Sie wende nicht ohne Not Gewaltmassnahmen an, «aber sie wendet sie ohne Zögern jedes Mal an, wenn es nötig ist, um der Geburt zu Hilfe zu kommen». Töten als Geburtshilfe. Die Tugend des Terrors. Dschungel-Jakobiner mit der Kalaschnikow im Anschlag.

In seinem Buch «Gegen die Ordnung der Welt» würdigt Jean Ziegler 1986 ausdrücklich Guevaras «radikalen Humanismus». Was darunter konkret zu verstehen ist, zeigt die von Ziegler angeführte «Reihe von Führern», die er von Guevara inspiriert sieht und denen er «besonders tiefen Dank» schulde: etwa den «Führern» aus Kuba (seit 1959 unter Fidel Castro) und Libyen (seit 1969 unter dem Autokraten und Terror-Financier Gaddafi).

Ob denn ein Übergang zum Sozialismus ohne Bürgerkrieg möglich sei, wird Ziegler 1979 gefragt. «Ich möchte mit Jean Jaurès antworten: ’Unsere Gegengewalt wird immer nur so stark sein wie die Aggressionsgewalt unserer Feinde.’» Er weiss zu zitieren, der Professor für Soziologie - und er weiss, dass die RAF-Terroristen mit der gleichen Begründung ihren bewaffneten Kampf, ihre Mordtaten, ihre Sprengstoffanschläge rechtfertigten. Aber es geht um ein grösseres, höheres Ziel. Die sozialistische Revolution, schreibt Ziegler, sei eine soziale Revolution. «Die bürgerliche Staatsmacht soll gebrochen werden.»

Befreiungsschauplatz Palästina

Ziegler gibt zu, dass die von ihm hofierten Linksdiktaturen weder das allgemeine Wahlrecht kennen noch andere Parteien zulassen. «Andererseits haben Mozambique, Kuba, Angola, Guinea-Bissau und Kapverden [. . .] anderes und das besser realisiert als eine parlamentarische Demokratie: Sie schufen Staaten, erwarben die Souveränität, gaben ihrem Volk zu essen und brachten ihm die Freiheit.»

An guten Absichten hat es den Achtundsechzigern selten gemangelt. «Ich habe mir geschworen, nie mehr, nicht einmal rein zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen», bekennt Jean Ziegler im Buch «Wie herrlich, Schweizer zu sein». Es war also kein Zufall, dass Ziegler den haitianischen Henker Jean-Bertrand Aristide zu seinen Freunden zählte und erst 2003 mit ihm brach. Da hatte sich der «Befreiungstheologe» Aristide schon längst reich geplündert und seine Privatmilizen wüten lassen.

Selbst für die der Hisbollah findet der Menschenrechtsexperte verständnisvolle Worte: «Ich weigere mich, die Hisbollah als Terrororganisation zu bezeichnen.» Sie sei für ihn eine «nationale Widerstandsbewegung». Eine «Widerstandsbewegung», die das Existenzrecht Israels kategorisch ablehnt. Oder anders gesagt: Zu den politischen Zielen der Hisbollah gehört die Ausradierung Israels von der Landkarte. Offenbar mit Zieglers Segen.

Ebenso wohlwollend bekannte sich der Genfer Uno-Funktionär zu Simbabwes Diktator Robert Mugabe, der im Jahr 2000 eine «Landreform» einleitete, bei der fast alle weissen Farmer enteignet wurden. Angewandter Marxismus plus schwarzer Rassismus. Ziegler begrüsste diese «Landreform» ausdrücklich: Dem welschen Wochenmagazin L’Hebdo (22. 08. 2002) sagte er, Mugabe habe «die Geschichte und die Moral auf seiner Seite». Ausserdem sei der ehemalige Lehrer und heutige Alleinherrscher weder ein Mobutu noch ein Idi Amin.

Wie so oft hält sich die Wirklichkeit nicht an Zieglers Vorgaben. Mugabe hat dieses Jahr die Wahlen mit Knüppeln und Gewehren für sich entschieden. Oppositionelle wurden verfolgt und getötet. Die Umverteilung von Grund und Boden stürzte die einstige Kornkammer Afrikas in ihre grösste ökonomische Krise: Hyperinflation und Zusammenbruch der Versorgung sind die Folgen.

Für die Würde des Menschen, so der frühere SP-Nationalrat noch im Juni 2008, sei die Reform nützlich gewesen, auch wenn der Staat nicht die Mittel gehabt habe, sie gut durchzuführen. Was zählt, ist der gute (marxistische) Wille. Während Mugabes sozialistische Reform Simbabwe ins Elend stürzte, amtete der Stehauf-Marxist Ziegler als Uno-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung. Da mag man nicht einmal mehr von Ironie der Geschichte sprechen.

Der Palästina-Konflikt bildet aber jenen Befreiungsschauplatz, der bis heute am erfolgreichsten bewirtschaftet wird. Was einmal am äussersten linken Rand begann, ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen: eine fundamentale Israel-Kritik. Als Klammer fungiert ein mehr oder weniger unterschwelliger Antisemitismus, der sich bloss ein «antizionistisches» Mäntelchen umlegte.

Als 1973 Ägypten und Syrien gemeinsam Israel überfallen - sinnigerweise am Versöhnungsfest Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag -, stellen sich die Progressiven Organisationen Schweiz (Poch) umgehend auf die Seite der Angreifer: «Die Poch erklären sich solidarisch mit dem Befreiungskampf der arabischen Völker und insbesondere mit dem des palästinensischen Volkes.» Dass die angestrebte Befreiung Palästinas die Vernichtung Israels bedeuten würde, kümmert die Poch wenig. Bis heute hält die Nationalcharta der PLO an der Zerstörung Israels fest.

Den israelischen Aussenminister Mosche Dayan erklärte die Poch-Zeitung 1977 zum «weltbekannten Terroristen». Die marxistische Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) dagegen zu einer «Bewegung des neuen Widerstandes». Leila Khaled, Mitglied der PFLP, wird 1975 als Frau beschrieben, die «durch Flugzeugentführungen bekannt» geworden sei. Als ob Flugzeugentführungen eine ausserolympische Sportdisziplin wären.

Ein Jahr darauf wird die PFLP eine Air-France-Maschine von Athen nach Entebbe entführen und die Passagiere einer Selektion unterziehen: Fluggäste mit israelischer Staatsangehörigkeit oder jüdisch klingenden Namen werden von den anderen Insassen getrennt. Marx und Mengele verbünden sich. 2001 lädt das 1.-Mai-Komitee der Stadt Zürich Khaled als Gastrednerin ein. Sie wird in der offiziellen Einladung als «streitbar, sympathisch und mit Charisma» beschrieben. Das Komitee, dem auch verschiedene Kreisparteien der Sozialdemokraten, die Juso und die Jungen Grünen angehören, verurteilt die «Polemik», die sich um die «zur ’Luftpiratin’ abgestempelten1.-Mai-Rednerin» entwickelt habe.

Henryk M. Broder hat in seinem Buch «Der ewige Antisemit» den Antizionismus von links messerscharf seziert. Der nationalsozialistische Judenmord habe das antisemitische Potenzial nicht abgebaut, sondern gesteigert, meint der deutsche Publizist. «Der ratlose umherirrende Antisemit sucht nach einer Rechtfertigung seiner Ressentiments.» Und findet sie im neugegründeten Israel. Auf diesen 34 000-km2-Staat lassen sich die eigenen Aggressionen bestens projizieren.

focus-Redaktor Bruno Gut spricht 1970 von einem «Fremdlingsstaat», den man «eingepflanzt» habe. Und bemüht damit antisemitische Stereotypen vom Juden als Schädling. Dann kommt George Habasch, Führer der PFLP, zu Wort: «Israel stellt einen wesentlichen Teil des Weltzionismus» und werde «dirigiert vom jüdischen Kapitalismus». Hier watet der gefeierte marxistische Palästinenserführer tief im Nazi-Jargon. Das Stürmer-Wort «Weltjudentum» wird zum «Weltzionismus» befördert - der Inhalt bleibt, nur die Verpackung ändert. Und focus, das Hausblatt der schweizerischen Neuen Linken, nennt dieses antisemitische Gebräu «eine Analyse, die Georges Habash [. . .] als eine theoretische Waffe im Befreiungskampf geschrieben hat».

AKW nein, Atombombe ja

In der Februar-Ausgabe der Poch-Zeitung 1976 feierte die marxistisch-leninistische Demokratische Front zur Befreiung Palästinas (DFLP) den 7. Jahrestag und begrüsste in ihrem Schreiben die Entstehung der Gesellschaft Schweiz-Palästina. Sie ruft alle ihre «Freunde auf, sich im Schosse dieser Gesellschaft zu organisieren». Zwei Jahre zuvor nahm die DFLP Schulkinder in einer israelischen Stadt gefangen. Durch die von den Geiselnehmern angelegten Sprengfallen kamen 21 Kinder ums Leben.

Zu den treusten Freunden der PLO (die DFLP gehört zu ihren Mitgliedern) zählt das Poch- Urgestein Daniel Vischer, der heute die Gesellschaft Schweiz-Palästina präsidiert. Auf der Website der Grünen Partei Zürich preist sich Vischer als AKW-Gegner der ersten Stunde. 2007 besuchte er auf Einladung den Iran und meinte darauf, es bestünden keine «einleuchtenden Argumente», diesem Staat das Recht auf Atombomben abzusprechen. Ausserdem hätten ihm iranische Gesprächspartner «einhellig» versichert, ihnen gehe es einzig «um die friedliche Nutzung der Atomkraft».

Einem demokratischen Rechtsstaat wie der Schweiz will Vischer die Atomkraft verbieten. In einem Land aber, das offen die Vernichtung Israels anstrebt, befürwortet er den Bau von AKWs. Da Israel eine illegale Bombe besitze, so der grüne «Friedenspolitiker» (Selbstbeschreibung), solle der Iran entsprechend aufrüsten dürfen. Für einen finalen Showdown im Heiligen Land. Wer seit vierzig Jahren Palästina mit einer solchen obsessiven Ausdauer «befreien» will, wie Vischer dies tut, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er, tief drinnen, Palästina in erster Linie von den Juden befreien will."

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