Freitag, 8. August 2008

Boycott Durban II

2009 soll in Genf eine Folgekonferenz zur 2001 in der südafrikanischen Stadt Durban durchgeführten UN-Weltkonferenz gegen Rassismus stattfinden. Dabei handelt es sich um jene zur traurigen Berühmtheit gelangte UN-Antirassismuskonferenz, bei der ursprünglich Sklaverei und Kolonialismus öffentlich als Verbrechen hätten anerkannt werden sollen und bei der man gemeinsame Strategien gegen Fremdenfeindlichkeit hätte ausarbeiten wollen. Allein, es kam völlig anders. Vorab unter der Deutungshoheit von notorischen Diktaturen oder Halbdiktaturen wie Iran, Libyen, Pakistan, Algerien, Saudi-Arabien, Kuba und Venezuela geriet die Konferenz gegen den Rassismus zu einem Tribunal gegen Israel, das den jüdischen Staat entweder mit dem Apartheidsstaat in Südafrika gleichsetzte oder ihn mit dem Nationalsozialismus verglich (der französische Essayist und Romancier Pascal Bruckner hat dazu einen guten Aufsatz geschrieben, zu dem es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen gibt).

Nun regt sich jedoch bei Künstlern, Wissenschaftern und Intellektuellen glücklicherweise Widerstand gegen die für 2009 in Genf geplante Nachfolgekonferenz. Es bleibt zu hoffen, dass diesem Aufruf möglichst viele Demokratien Folge leisten werden und die UN-Konferenz gegen angeblichen Rassismus als das offenbart wird, was sie ist: eine Plattform für antisemitische Hetzer.

Sollte diese Konferenz schliesslich dennoch 2009 in Genf stattfinden (womöglich noch mit der Schweizer Ausseministerin Calmy-Rey, die sich in ihrer Rolle als engagierte Drittwelt-Bewegte mit einer Eröffnungsrede vor der Crème de la Crème der reaktionären Staaten ein für allemal in die Geschichtsbücher des linken Kulturrelativismus und des arabisch-islamischen Antisemitismus einschreiben könnte? Und möglicherweise mit einem Georg Kreis - notabene oberster Antirassist der Schweiz (Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus) -, der ein Exposé über den 'Apartheidsstaat Israel' vorträgt? (wie am 3. Juni 2008 auf Seite 7 in der NZZ)), werde ich mich genötigt sehen, gegen die Repräsentanten antisemitischer, autokratischer, rassistischer, religiöser und freiheitsfeindlicher (die Liste liesse sich beliebig fortsetzen) Regime protestieren zu gehen (wenn nicht gleich das Palais des Nations, wo die Konferenz vermutlich stattfinden würde, zu stürmen..).

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