Dienstag, 2. Juni 2009

Wasser predigen und Wein trinken

Ausgerechnet die profillose CVP, die sich in der Krise auch schon als 'kapitalismuskritische' und also auch bankenkritische Volkspartei gerierte, indem sie etwa eine Abkehr vom "Neoliberalismus" forderte, besteht als einzige der (3 bürgerlichen) Bundesratsparteien auf den zugesicherten Parteispenden von der UBS. Diese Heuchelei - die vordergründige Kapitalismuskritik für Arme und die hintergründige Aufrechterhaltung alter informeller Netzwerke - macht die Partei, die darüber hinaus nach wie vor nicht so recht zu wissen scheint, ob sie sich nun zur politischen Linken oder zur bürgerlichen Mitte zählen will, nicht unbedingt glaubwürdiger.

Wie sagt man im Volksmund?

Wasser predigen und Wein trinken. Der CVP-Parteipräsident macht es gleich selbst vor:

Verglichen mit diesem etwas volkstümlich und populistisch anmutenden Sprichwort gefällt mir im Zusammenhang mit dem komplexen Getränk Wein ein anderes doch wesentlich besser: In vino veritas.

Und dieses Bonmot stünde der CVP in der Parteispendenfrage sicherlich besser an. Denn schliesslich gilt wohl auch bei der CVP: Pecunia non olet.

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