Freitag, 17. April 2009

"Präventive Kapitulation des Westens"

Der Westen täte vielleicht gut daran, zuweilen auf beherzte iranische Stimmen aus dem Exil zu hören, welche die iranische Bedrohung für den Westen, Israel zuvörderst, nicht mit dem hinlänglich bekannten, zunehmend auch von Barack Obama gesprochenen Old Europe-Sprech benennen - der dem Publikum eine präventive Kapitulation vor den antimodernistischen, antisemitischen, antiwestlichen, antikapitalistischen, antifeministischen und religiösen Eiferern als diplomatischen Erfolg vermitteln will -, sondern welche die iranischen Hegemonialansprüche im Nahen Osten, die durch die iranische Bombe ihre äusserste Form der Paranoia erfahren, differenzierter und wohl auch realistischer beschreiben.

Als Vorboten dieser präventiven Kapitulation des Westens vor den Mullahs und ihren Ansprüchen als Regionalmacht ist wohl auch die erst kürzlich publik gewordene Aushebung einer Hisbollah-Zelle in Ägypten zu sehen. Die von Iran unterstützten Terroristen werden beschuldigt, nebst den Anschlags- und Entführungsplänen auf bzw. von Israeli (die eine Folge des inhärenten eliminatorischen Vernichtungsantisemitismus der Dschihadisten sind) in Ägypten Wühlarbeit zugunsten der Iraner geleistet zu haben. Der Iran ist möglicherweise aktiv daran, seine antimodernistische Ideologie, den "Chomeinismus", den anderen, teilweise etwas weniger reaktionären arabischen Regimes aufzuzwingen.

Obama scheint mit seiner Appeasement-Politik gegenüber dem Iran, ganz in der Tradition von Old Europe, diese reaktionären und mörderischen Tendenzen im Nahen Osten zu verschärfen.

(Der Vollständigkeit halber sei auch auf die bei 'Spiegel online' ebenfalls vertretene Gegenposition verwiesen.)

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