Samstag, 5. September 2009

Es ist wohl der richtige Zeitpunkt, um zurückzutreten, nicht wahr, Pascal Couchepin?

Der verbalen Entgleisungen Pascal Couchepins sind ja vieler. Es sei etwa an seinen unsäglchen "Mörgele/Mengele"-'Versprecher' erinnert - oder auch an die Gleichsetzung Christoph Blochers mit dem Duce.

Dass Couchepin darüber hinaus als durchaus streitlustiger Magistrat und kluger Politiker dermassen gereizt auf die Voten von Demokraten reagieren würde, ist dann aber doch einigermassen neu. So wusste er in der gestrigen TV-'Arena' auf ein kritisches Votum Urs Paul Engelers, eines 'Weltwoche'-Journalisten, und den anschliessenden Applaus nicht anders zu reagieren, als mit sagenhaft dummen Aussagen den Oberlehrer zu markieren, dem man mittels sachlichen Argumenten widerspricht. Der 'Tagi' schildert seine Krawallrhetorik folgendermassen:

"«Ich versteh die Situation nicht ganz», fasste sich Moderator Reto Brennwald, als nach rund einer Stunde Bundesrat Pascal Couchepin genervt das Wort verweigerte. Vorangegangen war ein Votum eines Redners, der sich gegen die IV-Vorlage aussprach, gefolgt vom Applaus einer Gruppe in den hinteren Rängen.

Und genau dieser Applaus brachte das Fass beim Bundesrat zum überlaufen. Seiner Meinung nach sollten sich «die Leute» zuerst beide Seiten anhören, um dann für die eine oder die andere Stellung zu nehmen. «Bitte, es ist Demokratie. Man soll zuerst die Argumente hören, und dann applaudern (Originalton Couchepin, Anm. der Redaktion)», so der Bundesrat."

Besonders schwach war aber die folgende Bemerkung Pascal Couchepins:

"«Man soll zuerst die Argumente hören und nicht mit Fanatismus immer in eine einzige Richtung plaudern.»"

Da kommt einmal mehr zum Ausdruck, dass Opposition zur Regierungspolitik angeblich gleich "Fanatismus" sein muss.

Man fragt sich schon, wieso der Magistrat Pascal Couchepin, der in seiner politischen Karriere oftmals hart am Wind segelte, nun auf sachlich begründete Kritik dermassen dünnhäutig reagiert. Insofern ist für Bundesrat Pascal Couchepin und sein offenbar lädiertes Nervenkostüm nun wohl tatsächlich der richtige Moment gekommen, um aus seinem Amt zu scheiden.

Keine Kommentare: