Donnerstag, 29. Juli 2010

Die Verhüllung als Waffe des Jihads

Der von den Jihadisten entfesselte Heilige Krieg gegen den demokratischen, säkularen und mehr oder weniger vernünftig eingerichteten Westen soll nun, wenn es nach der Mörderbande Al-Kaida geht, auch von den in Europa lebenden Musliminnen mit der Waffe der Burka ausgefochten werden.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Die Krise als Normalzustand

Die 'Neue Zürcher Zeitung' beschäftigt(e) mit Urs Schoettli - neben dem ebenfalls in unregelmässigen Abständen in der 'NZZ' publizierenden Florian Coulmas - wahrscheinlich einen der ausgewiesensten (Ost-)Asienexperten im deutschsprachigen Raum (in diesem Falle scheint mir die Zuschreibung 'Experte' für einmal wirklich angebracht zu sein). Erkenntnisreich waren seine zahlreichen, mit Hintergrundinformationen reich befrachteten Artikel über das Leben in Japan, der - neben Südkorea - dank der Pax Americana einzigen wirklich rechtsstaatlich verfassten Demokratie in (Ost-)Asien.

Das Erfahrungswissen der 'NZZ' über Japan ist also traditionell sehr ausgeprägt. Im heutigen Feuilleton wird diese Tradition fortgesetzt. Der Artikel "Leben im japanischen Winter - Wie man die Krise zur Lebensform macht" beleuchtet detailliert die Gestehungsbedingungen des sogenannten 'verlorenen Jahrzehnts' in Japan und den Umgang mit bzw. die Verwaltung von (ökonomischen) Krisen.

Freitag, 9. Juli 2010

Magnus Klaue über die "Idee des Kommunismus" und das Los des Kritikers

"Kommunismus, so wird naiv und konformistisch zugleich nahegelegt, sei doch im Grunde nichts anderes als ein endloses fröhliches Gemeinschaftserlebnis und daher Sache des Volkes. Wer dem widerspricht, ist ein Spielverderber oder, wie das heute beliebteste Schimpfwort lautet, ein Kritiker.

Zur Natur des Kritikers gehört es, nichts gelten zu lassen und jede kleine Freude ihrer Schalheit zu überführen. Der Kritiker ist ein notorischer Rechthaber, weil er notorisch Recht hat. Kommunistisch dagegen ist es nach heute vorherrschender Meinung, noch im Schlimmsten das Gute, noch im größten Schwachsinn eine Idee und noch in der Wiederholung des Immergleichen den revolutionären Funken zu halluzinieren. Anders lässt die Melange von Freiheits­rhetorik und Wirklichkeitsleugnung sich nicht erklären, die am vorvergangenen Wochenende, verteilt auf diverse »Panels«, den Vertretern von Politik und Kultur in der Berliner Volksbühne unter dem Label »Kommunismus« als konsenstaugliche Zukunftsperspektive anempfohlen wurde.

(...)

Dass auf die von ihnen allen betriebene Austreibung der Antisemitismuskritik im Rahmen der Volksbühnen-Veranstaltung lediglich in einigen antideutschen Flugblättern hingewiesen wurde, macht deutlich, wie bis ins Innerste korrumpiert der hier propagierte Begriff von Kommunismus ist. Offenbar ist die »Idee des Kommunismus«, die der Kongress im Titel trug, selbst nur noch denkbar als autoritäres Gemeinschaftsprojekt auf Grundlage des Ausschlusses jenes Nicht-Identischen, als dessen Repräsentanten seit jeher die Juden figurierten. Je illusorischer die vom Kommunismus avisierte freie Assoziation der Individuen, die bestimmte Negation jedes Begriffs von Gemeinschaft, heute erscheint, umso euphorischer werden ihre autoritären Substitute bejubelt. Wo immer die »Idee des Kommunismus« auch bewahrt sein mag, ihre Freunde erkennt man zunehmend nur noch daran, dass sie solchen Ereignissen fern bleiben." (Link)