Sonntag, 7. Februar 2010

Wirtschaftspopulismus und Protonationalismus

Thomas Minder - Initiant der sog. 'Abzocker-Initiative', die im linkspopulistischen Juste Milieu (SP und Grüne Partei) auf viel Zustimmung zählen kann - in einem Interview, das ihn als den wirtschaftspopulistischen und protonationalistischen Eiferer zeigt, der er ist. Seine Anliegen - Aktionärsmacht statt Verwaltungsratsmacht sowie die schollenverbundene Forderung, es müssten mehr Schweizer in die Führungsstrukturen von hiesigen Unternehmen eingebunden werden - sind an reaktionären Ressentiments kaum mehr zu überbieten. Seine Initiative läuft auf eine regressive und nationalistischte Stufe kapitalistischer Warenproduktion hinaus - kein Wunder also, dass die schweizerischen Linkspopulisten (SP und Grüne) diese Initiative gut finden.

Der vom Populist Minder im Interview angesprochene Nicolas G. Hayek spielt da schon in einer anderen Liga. Selbst vor Populismus und Komplexitätsreduktion zuweilen nicht gefeit, ist Nicolas G. Hayek immerhin ein wirklich erfolgreicher Unternehmer, der von Zeit zu Zeit über die engen Grenzen der kapitalistischen Warenproduktion hinaus zu denken vermag - freilich nicht unbedingt in einem emanzipatorischen, sondern in einem affirmativen Sinne. Aber das ist vor dem Hintergrund der dumm-schweizerischen 'Abzocker-Initiative' und den kläglichen Versuchen einer materialistischen Analyse und Kritik des Kapitalismus der Linkspopulisten (SP und Grüne) bisweilen durchaus unterhaltsam und reflektiert, wie das folgende Gespräch von der 'NZZ' mit dem "liebevollen Rebellen" (Eigenaussage von Nicolas G. Hayek) zeigt:

NZZ Standpunkte vom 31.01.2010

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