Montag, 18. Januar 2010

Same old song

Frage des 'Tages-Anzeigers': "Die Offensive der Israeli vor einem Jahr hat das Leid der Palästinenser zweifellos verstärkt. Hat man in ihrem Lager auch Verständnis für die Situation der Angreifer?"

Antwort der 'Aktivistin': "Dieser Aspekt wurde, zumindest an den Treffen, an denen ich teilnahm, nicht thematisiert." (Link)

Obwohl, wie es sich eigentlich ziemen würde, mit dem Begriff "Angreifer" nicht die Hamas und andere islamfaschistische Terrororganisationen gemeint sind, sondern der demokratische Rechtsstaat Israel, der mit der Militäroperation 'Cast Lead' auf die jahrelangen Raketenangriffe aus dem Gazastreifen reagierte, ist die Antwort der 'israelkritisch' beseelten 'Aktivistin' doch recht entwaffnend: Die unhaltbaren Zustände, denen Israel fortgesetzt ausgeliefert war, wird bei diesem Pack in der Beurteilung des Gaza-Krieges rundweg ausgeblendet. Egal, was der Jud' macht oder unterlässt – ob er also den Gazastreifen unilateral räumt, jahrelange Raketen- und Granatenangriffe mehr oder weniger folgenlos hinnimmt oder etwa auch noch die Hamas im Dezember 2008 mit Nachdruck vor einem Krieg warnt – am "Leid der Palästinenser" ist sowieso einzig und alleine der Jud' schuld – als ob die Palästinenser nicht als eigenständige Subjekte in dieser 'Konflikt' genannten antisemitischen Raserei handeln würden und für ihre Situation, die, verglichen mit anderen arabischen Staaten, dank den grosszügigen Mitteln der Uno und der EU so schlecht nicht einmal ist, nicht zu massgeblichen Teilen selbst verantwortlich wären. Konsequenterweise wird dem Jud' von diesem Pack ein Recht auf Selbstverteidigung selbstredend nicht zugestanden.

Erbaulich scheint mir aber der Umstand zu sein, dass die Resonanz, die dieses Gespräch im notorisch 'israelkritischen' 'Tages-Anzeiger' ausgelöst hat, wohl nicht diejenige ist, die sich die notorisch 'israelkritischen' Redakteure des 'Tages-Anzeigers' erhofft haben dürften. Die Antisemitismus-Ratio in den Kommentaren ist im 'Tages-Anzeiger' auf erstaunliche 36 Prozent gesunken ('nur' 9 von 25 Kommentaren sind im unverkennbar 'israelkritischen' Duktus geschrieben). Teilweise hat es sogar recht gute Kommentare, welche die 'Aktion' von diesem friedensvolksgemeinschaftlichen Pack angemessen zu denunzieren wissen.

Gut, dass ein Teil der Leserschaft offenbar endlich die ewig gleiche mediale 'Tages-Anzeiger'-Hetze gegen Israel durchschaut und sie entsprechend kritisiert.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Selten so ein absolut falscher Stuss gelesen wie dieser Artikel.